Stressreduktion: Führungskräfte stehen in der Verantwortung

Obwohl sich die Anforderungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den letzten 14 Jahren kaum verändert haben, ist der Leidensdruck der Beschäftigten momentan stärker als je zuvor. Dies ergab eine Erwerbstätigenbefragung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Um die Arbeitsintensität zu bestimmen, wurden in den BiBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragungen folgende Arbeitsbedingungen erfasst:

  1. Starker Termin- oder Leistungsdruck bei der Arbeit
  2. Verschiedenes gleichzeitig, also die Notwendigkeit, parallel verschiedene Aufgaben oder Vorgänge im Blick zu haben
  3. Sehr schnell arbeiten müssen
  4. Unterbrechungen und Störungen bei der Arbeit, z. B. durch Kollegen, schlechtes Material, Maschinenstörungen oder Telefonate
  5. Beim Arbeiten bis an die Grenze der Leistungsfähigkeit gehen

Jede einzelne dieser Arbeitsbedingungen bringt bereits ein gewisses Stresspotenzial mit sich. Doch besonders belastend ist es, wenn mehrere dieser fünf Bedingungen gleichzeitig auftreten. In der Gruppe, die allen fünf Bedingungen häufig ausgesetzt waren, berichtete fast die Hälfte der Beschäftigten von Erschöpfung (49%). In der Gruppe der Beschäftigten, die keine der fünf Bedingungen häufig erlebten, berichteten nur 7 % erschöpft zu sein. Auch wenn Arbeitsintensität nicht allein für körperliche und emotionale Erschöpfungszustände verantwortlich gemacht werden kann, trägt sie dennoch dazu bei. Dieser Zustand kann ein zentraler Indikator für Burnout und andere gesundheitliche Risiken sein. Betroffene leiden häufiger unter psychosomatischen Beschwerden, wie Müdigkeit oder Reizbarkeit. Außerdem berichten sie vermehrt über Muskel-Skelett-Beschwerden, wie Schmerzen im Schulter- und Nackenbereich. Deswegen ist es wichtig, aktiv das Stresspotenzial zu senken. Hierbei stehen Führungskräfte in einer besonderen Verantwortung: Beispielsweise sollten sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen angemessenen Handlungsspielraum über Geschwindigkeit, Inhalt und Anordnung ihrer Aufgaben geben, wie die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin empfiehlt. Des Weiteren sollten Führungskräfte eine unterstützende Arbeitsumgebung schaffen, die sich durch ein angemessenes Maß an Anforderungen, Feedback und sozialer Unterstützung auszeichnet. Der achtsame Umgang mit den eigenen Mitarbeitern gehört nicht zuletzt zur Führungskompetenz und sollte in der Unternehmenskultur einen hohen Stellenwert haben.

Weitere entscheidende Aspekte einer funktionierenden Unternehmensführung werden beim Lehrgang „Führungskraft Kommunalbetrieb“ der apm3 GmbH thematisiert. Er richtet sich an Führungskräfte in öffentlichen Betrieben, die ihre Führungskompetenz verbessern wollen sowie an Personen, die sich auf künftige Führungsaufgaben vorbereiten möchten: https://kommunalwirtschaft.eu/veranstaltungen/personal/11011-lehrgang-fuehrungskraft-kommunalbetrieb

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