Schon lange gehört nicht nur das Abholen und Behandeln von Abfällen zu den Aufgaben der kommunalen Entsorgungsunternehmen. Durch die Möglichkeiten, die die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger beim Thema Klimaschutz haben, spielen seit einiger Zeit auch die Abfallvermeidung sowie die Wiederverwendung von noch gut erhaltenen Produkten eine wichtige Rolle. Sie bieten ein interessantes Geschäftsfeld, während sich die Abfallwirtschaft zu einer ganzheitlichen Kreislaufwirtschaft wandelt.

Ein altes Prinzip wird zum neuen Trend

Die auf europäischer Ebene festgelegte Abfallhierarchie sieht die Wiederverwendung von Produkten als wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Neben der Einsparung von Primärressourcen und Energie zur Produktion neuer Güter entfallen auch klimaschädliche Auswirkungen bei der Entsorgung von noch gut erhaltenen Produkten. Dass die Wiederverwendung von Gegenständen, denen sich die Menschen entledigen wollen, nicht nur ökologische Potenziale birgt, zeigen immer mehr Kommunen mit Leuchtturmprojekten oder jährlich stattfindenden Aktionen wie Tauschbörsen oder Flohmärkten. Schon längst gelten Konzepte wie sie z.B. dem Hamburger „Stilbruch“ zugrunde liegen als Kult unter den Bürgerinnen und Bürgern. Die eher negative Assoziation „Sozialkaufhaus“ ist einer positiven Grundsatzeinstellung zum Umweltschutz gewichen. 

Die Ideen sind vielfältig

Eine neue Vielfalt an Organisationsformen für die Förderung zur Wiederverwendung findet auch in kleineren Kommunen statt. Neben sogenannten Pop-Up-Stores werden immer mehr Repair-Cafés eröffnet, in denen die Kundinnen und Kunden unter Anleitung Haushaltsgegenstände oder Fahrräder reparieren können, während sie sich mit Fachkundigen austauschen. Das hat nicht nur ökologische Vorteile, sondern es können auf kommunaler Ebene auch Jobs geschaffen werden, die sich bisher nicht rentiert haben. Wenn die Wiederverwendung ironischerweise „wieder“ zur Selbstverständlichkeit in der Gesellschaft wird, dann können auf verschiedenen Ebenen sinnvolle Berufe entstehen und Menschen mit den unterschiedlichsten Qualifikationen in die Kreislaufwirtschaft mit eingebunden werden.

Stolpersteine bremsen einige Kommunen aus

Wie diese Events und Geschäftsmodelle rund ums Thema Wiederverwendung zu einem Erfolg werden, nicht nur im monetären Sinne, ist immer wieder auch eine Herausforderung. Viele Kommunen schrecken vor einem Engagement in diesem Bereich zurück, da die gesetzlichen Fallstricke, insbesondere bei der Reparatur von Elektrokleingeräten, schwerwiegende Auswirkungen haben können, hinsichtlich der Haftungsfragen. Wie diese Hindernisse überwunden werden können, und wann sich Projekte zur Förderung der Wiederverwendung auf kommunaler Ebene lohnen, ist Thema auf unserem Seminar „Wiederverwendung statt Verzicht: ReUse als Lösung“. Es findet am 26.11.2019 in Hannover statt. Gemeinsam mit Experten besprechen wir Veranstaltungsformen zur Förderung von Wiederverwendung. Wichtiger Bestandteil der Veranstaltung ist ein Workshop, in dem eigene Ideen konzipiert oder weiterentwickelt werden können. 

Hier können Sie sich direkt online anmelden

Hier gibt es weitere Informationen zum Seminar 

 

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