Wir stecken mitten in der vierten Welle.

Am 11. November vor einem Jahr betrug die Inzidenz 138,1. Heute ist der Wert zwar deutlich höher, dennoch ist vieles anders. Die Fernzüge sind so ausgelastet wie vor der Pandemie, im Rheinland startet die fünfte Jahreszeit; und auf ersten Weihnachtsmärkten starten bereits viele mit einem Glas Glühwein in den Advent.

Immer, wenn Menschen in diesen Tagen zusammenkommen, ist Corona Gesprächsthema Nummer 1. Wir spüren dabei eine deutliche Zwiegespaltenheit. Auf der einen Seite ist der persönliche Kontakt wichtig, auf der anderen Seite äußern immer mehr Personen ihre Sorge vor einem Impfdurchbruch. Seit dem Sommer sind physische Veranstaltungen unter entsprechenden Hygienemaßnahmen wieder erlaubt. Bei unseren noch anstehenden Veranstaltungen achten wir konsequent auf das Einhalten der 2G-Regel. Nur wer geimpft oder genesen ist, erhält Zutritt. Sollte sich unsere Regierung dazu durchringen, die Kosten für Tests zu übernehmen, werden wir nach der 2G-Plus-Regel verfahren. Zusätzlich zum Geimpft- oder Genesen-Status wäre ein aktueller Test erforderlich.

Bislang sind wir in unseren Veranstaltungen von Infektionen verschont geblieben. Die Corona-Warn-App steht kontinuierlich auf Grün. Wir wissen aber zu genau, dass sich dies jederzeit ändern kann. Deshalb wägen wir unsere Planungen sorgfältig ab und bewerten diese regelmäßig neu.

Für eine Präsenz-Veranstaltung muss es gute Gründe geben.

Präsenz-Veranstaltungen bieten wir an, wenn nur die persönliche Anwesenheit den angestrebten Nutzen ermöglicht. Vertrauensvolle Gespräche, intensive Diskussionen, Inaugenscheinnahme, Experimente, Übungen oder Networking sind Beispiele hierfür. So waren auch die Landesfachtagungen in diesem Herbst gut besucht. Man hatte manche Gesichter seit zwei Jahren nicht mehr gesehen, sodass Freude und Erleichterung über ein Wiedersehen zu spüren waren.

Hybrid: entscheiden Sie selbst.

Es gibt mehrere Motive, um eine Konferenz zu besuchen: die Personen, die man treffen möchte, eine entspannte Abendveranstaltung, Dinge, die man am Rande erledigen möchte, oder die Stadt, die man wieder besuchen möchte. Und dann sind da natürlich die Inhalte, die interessieren. Manchen sind aber die Risiken einer Teilnahme vor Ort zu groß, oder der zeitliche Aufwand für die Reise wäre unverhältnismäßig. In solchen Fällen empfiehlt sich die virtuelle Teilnahme an einer Konferenz. Es ist der Spagat zwischen digital und analog. Die Herausforderung beim hybriden Format ist die Verbindung beider Welten. Ziel ist das gemeinsame Erlebnis, wobei Online-Teilnehmende und die Personen vor Ort unterschiedliche Bedürfnisse aufweisen. So kann es auch bei einer Hybrid-Konferenz eine Abendveranstaltung geben. Da uns Diskussionen und Interaktionen bei jeder Veranstaltung wichtig sind, ermöglichen wir bei einer Hybridkonferenz den Dialog in beide Richtungen. Eine Kamera und ein Mikrofon am Notebook vorausgesetzt, können alle Personen miteinander sprechen, egal wo sie sich aufhalten. Unsere Moderatorinnen und Moderatoren sowie die meisten Vortragenden sind in jedem Fall vor Ort. Sie verbinden beide Welten. Ein direkter Kommunikationsweg zwischen allen ist wichtig. Die Moderation hat die Aufgabe, die Teilnehmenden am Bildschirm zu erreichen und gleichzeitig die Stimmung im Veranstaltungsraum einzufangen. Sie kann kleine Umfragen initiieren, Fragen aufgreifen und außerdem von dem Randgeschehen berichten, was die Kamera nicht einfängt. Den technischen Aufwand lösen wir mit Bordmitteln, was sich bislang für uns jedes Mal als ein kleines Abenteuer erwies. Schließlich sind wir keine gelernten Tontechniker oder Kameraleute. Es funktioniert für uns in einem wirtschaftlich tragbaren Verhältnis. In diesem Jahr möchten wir noch die Konferenz Öffentlichkeitsarbeit und die 17. Fachkonferenz Betriebswirtschaftliche Strategien für die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung hybrid realisieren.

Das Online-Seminar ist der neue Standard.

Bei den meisten unserer Seminare steht die Wissensvermittlung im Vordergrund. Es geht um rechtliche oder technische Neuerungen oder um die Vermittlung von Grundlagen. Zum Beginn der Pandemie verlief der Wechsel auf digitale Formate schleppend. Nicht überall war die technischen Voraussetzungen gegeben: ein schnelles Internet, eine Kamera, ein Mikrofon und ein ungestörter Arbeitsplatz. Auch heute finden wir immer mal wieder Personen, bei denen es technisch irgendwo hakt; es ist aber deutlich besser geworden. Lernende und Dozenten haben sich an die Videokonferenz gewöhnt. Viele haben sogar persönliche Entscheidungen getroffen, nur noch an Online-Seminaren teilzunehmen. Sie argumentieren mit ihren zeitlichen Möglichkeiten, den geringeren Kosten und durchaus auch mit der besseren CO2 Bilanz. Aus heutiger Sicht wird es bei uns das eine oder andere Bildungsangebot nur noch digital geben. Dies gilt beispielsweise auch für den Grundlehrgang und den Auffrischungskurs für den Entsorgungsfachbetrieb. Ausschlaggebend für den Erfolg sind Konzentration und Motivation. Wir achten auf regelmäßige Pausen, damit sich alle regenerieren können, und raten zu etwas Bewegung.

Blended-Learning: die Mischung machts.

Bei zwei Lehrgängen gehen wir einen Mittelweg. Der Mix aus Präsenz und Onlinetraining ermöglicht eine hohe Flexibilität. Was wir im Online-Seminar vermitteln können, organisieren wir auch online. Wo die persönliche Teilnahme aber sinnvoller erscheint, finden ergänzende Präsenz-Phasen statt. So haben wir den Lehrgang Servicekraft Wertstoffhof in je zwei Wochen Präsenz und online geteilt. Beim Lehrgang Betriebsstättenleitung werden wenige persönliche Workshops stattfinden; die Fachmodule im Lehrgang werden sämtlich online stattfinden. Auf diese Weise hoffen wir die Vorteile der jeweiligen Formate miteinander verbinden zu können. Das Persönliche soll auch künftig seinen angemessenen Platz haben. In den Praxisphasen begleiten wir den Transfer in den Alltag, kümmern uns um die Wissenssicherung und organisieren den Kontakt untereinander.

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