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Bei allem was wir tun, sollten wir uns zuallererst die folgende Frage stelle: warum? Bei den Mitarbeitergesprächen geht es ja darum, Leistungserwartungen zu klären, den Mitarbeiter abzuholen, zu motivieren, sich vor allem aber auch gegenseitig ein Feedback zu geben. Feedback ist wichtig für jeden! Dies gilt vom Vorstand bis zur Reinigungskraft. Denn ohne Feedback weiß ich gar nicht, wie der andere mich bzw. meine Leistung wirklich findet. Ob ich „einen guten Job mache" oder laut Einschätzung des Anderen eher „eine faule Socke" bin.

Mit anderen Worten geht es somit um den Abgleich von Selbst- und Fremdwahrnehmung. Interessanter Weise bestehen hier häufig ganz unterschiedliche Wahrnehmungen. So halten sich laut einer aktuellen Studie 85% der Führungskräfte in Deutschland für Führungskräfte, die ihre Mitarbeiter häufig loben, für sie da sind und von ihren Mitarbeitern desentsprechend auch wertgeschätzt werden. In der gleichen Befragung sagen jedoch 90% der Mitarbeiter genau das Gegenteil! Wie kommt so ein Ergebnis zustande? Wie kann es sein, dass so ein riesiger „Wahrnehmungsunterschied" besteht. Die Antwort hat sehr viel mit der nicht vorhandenen „Feedback-Kultur" in Deutschland zu tun. Probleme werden lieber totgeschwiegen, als behandelt. Man weicht den unangenehmen Dingen aus. Über Jahre! Das wäre ja vielleicht sogar noch nachvollziehbar (wer kritisiert schon gerne den Anderen), aber aus der Studie geht auch klar hervor, dass selbst positives Feedback (was einem ja leichter fällt) massiv zu kurz kommt. Wieso ist das so? vielleicht hat dies etwas mit einem der Urinstinkte des Menschen zu tun. Angst! Denn mit einem (auch positiven) Feedback kann man ja ggf. viele „Fässer aufmachen". Angst ist jedoch in den meisten Fällen ein schlechter Ratgeber. Doch es stimmt schon, einige Dinge sind beim Feedback geben und nehmen sehr wichtig. Doch das sind nicht die klassischen Tipps, wie „arbeiten Sie unbedingt mit W-Fragen" und „setzen Sie sich nicht direkt gegenüber, sondern neben Ihren Gesprächspartner". Über die wirklich entscheidenden Dinge sprechen wir beim nächsten Mal.

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